Vernetzung 2025 – Dachthema Transferperspektive
Am 17.06.2025 fand das diesjährige BMFTR-Vernetzungstreffen „Nähe über Distanz“ unter dem Motto „Transferperspektive“ statt. Die rund 90 Expert*innen der zehn Anwendungsprojekte und des Begleitprojekts trafen sich in diesem Jahr online.
Spannende Einblicke und Ausblicke
Vertreter*innen der zehn Anwendungsprojekte präsentierten den aktuellen Stand ihrer Technologien in anschaulichen Animationen und gaben einen Ausblick auf den Projektendspurt sowie die Transferperspektive. Auch Prof. Dr. Marc Hassenzahl gab einen Überblick über die Neuigkeiten aus dem Begleitforschungsprojekt VEREINT. Die von Dr. Katja Karrer-Gauß moderierte Q&A-Session wurde rege genutzt, um Fragen zu stellen, zu diskutieren und sich auszutauschen.
Transfer – Was können digitale Technologien gegen Einsamkeit beitragen?
In einer von Christiane Wenhart moderierten Session widmeten wir uns dann dem besonderen Thema „Einsamkeit als gesellschaftliche Herausforderung“. Eingeleitet wurde die Session mit sehr spannenden Kurzimpulsen:
Prof.in Dr. Susanne Bücker, Universität Witten/Herdecke, erforscht Einsamkeit, ist eine gefragte Expertin zu diesem Thema und berät in vielfältigen Gremien. Sie führte in das Thema ein und erklärte, warum es so wichtig ist, sich mit Einsamkeit zu befassen.
Martin Gibson-Kunze ist Einsamkeitsforscher am Kompetenznetz Einsamkeit (KNE) des Instituts für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e. V. in Frankfurt am Main. Er gab einen Einblick in die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Einsamkeitsbarometer.
Bastian Bech, gelernter Altenpfleger und Verantwortlicher für den Bereich „Menschen im Alter“ bei der Koordinationsstelle für innovative Wohn-Pflegeformen im Alter und für Menschen mit Assistenzbedarf in Schleswig-Holstein (KIWA), gewährte einen Einblick in die Praxis und zeigte Beispiele, wie durch innovative Wohnformen Einsamkeit gar nicht erst entstehen muss.
Theresa Adams ist Referentin in der Abteilung „Demografischer Wandel, Ältere Menschen, Wohlfahrtspflege“ des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ). Ihr Arbeitsschwerpunkt liegt unter anderem im Themenbereich Einsamkeit und sie begleitet die Umsetzung der Strategie der Bundesregierung gegen Einsamkeit. In ihrem Impulsvortrag gab sie einen Einblick in diese Strategie.
Im Anschluss wurden in Kleingruppen Thesen erarbeitet, wie sich Einsamkeit – auch mit dem Einsatz interaktiver Technologien – begegnen und Verbundenheit stärken lässt. Es zeigte sich, dass durch den besonderen Fokus auf Einsamkeit eine neue Perspektive auf das Thema „Nähe über Distanz“ entstand. Der Input der Expert*innen der Nähe über Distanz-Community aus dieser Session soll in ein Positionspapier fließen.
Transfer – Was kommt danach?
Nach der Mittagspause widmeten wir uns, moderiert von Laura Bockstette, der Frage, was für einen gelungenen Transfer wichtig ist. Hierzu führte Dr. Dirk Kautz, Senior Consultant beim VDI/VDE-IT und Experte für Gründungen in den Lebenswissenschaften und im Bereich Gesundheit, in einem einleitenden Impulsvortrag aus, was es heißt, zu gründen, und welche Schritte dabei auf gründungswillige Projektteams warten.
Im Anschluss wurde in sechs parallelen Arbeits-Sessions an unterschiedlichen Transferthemen gearbeitet.
Prof.in Dr. Nicole Krämer und Dr. Aike Horstmann, VEREINT: Wirkung evaluieren und gemeinsam weiterdenken: Erfahrungsaustausch und Ausblick
Prof.in Dr. Sarah Diefenbach und Angelina Krupp, VEREINT: Von der ersten Nutzung zur nachhaltigen Anwendung – Akzeptanzhindernisse verstehen und adressieren
Prof. Dr. Torben Wallbaum und Maryam Amidi, VEREINT: Einführung in das REACH Kartendeck – 113 Methoden für partizipative Forschung und Wissenschaftskommunikation mit Feedbackrunde
Prof.in Dr. Saskia Nagel und Dr. Hendrik Kempt , VEREINT: Verfügbarkeitsfallen und andere ethische Konsequenzen
Dr. Birthe-Marie Mosen und Dr. Harald Stolz, Start-up Coaches Entrepreneurship Center Universität Siegen: „Nähe schafft Wert“ – Wie lässt sich emotionale Nähe in ein überzeugendes Werteversprechen übersetzen?
Dr. Dirk Kautz, VDI/VDE-IT: Gründung als Motor für den nachhaltigen Transfer
Insgesamt war es wieder eine spannende und gelungene Veranstaltung, bei der Verbundenheitstechnologien und die vielfältigen Anwendungsprojekte noch einmal aus der besonderen Perspektive des Transfers betrachtet wurden. Wir hoffen, damit für den Endspurt noch einmal inspirierende Impulse gesetzt zu haben, und freuen uns schon auf das Abschlusstreffen in München Anfang 2026.