Spannende Bürger*innenforschung mit der Siegener Initiative “Hallo Hanna”

Am 9. April 2025 waren Ehrenamtliche von Hallo Hanna, des telefonischen Besuchsdienst der Siegerländer Frauenhilfe e.V., zu Gast bei der Uni Siegen. Mit Christiane Wenhart, Ronda Ringfort-Felner und Prof. Dr. Marc Hassenzahl wurden lebhaft Ideen für Verbundenheit über Distanz im Kontext des ehrenamtlichen Engagements diskutiert.

Spannender Austausch zu technischen Möglichkeiten

Im Rahmen der Bürger*innenforschung lud die Universität Siegen neun Vertreterinnen der Siegener Initiative Hallo Hanna zu einem dreistündigen Workshop ein, um Feedback zu bestehenden Ideen zu erhalten, diese zu verbessern und gemeinsam neue Ideen zu entwickeln, wie Menschen über Distanz hinweg emotionale Verbundenheit erleben können.

Hallo Hanna ist ein niedrigschwelliges, ehrenamtliches Angebot, das durch regelmäßige Telefonate Einsamkeit lindern und Lebensfreude schenken möchte. Es steht allen offen, die Gesprächspartner suchen oder sich engagieren möchten und wurde vom Bezirksverband der Siegerländer Frauenhilfen e.V. in Siegen ins Leben gerufen. Ziel der Initiative ist es, Menschen, die sich einsam fühlen, wenig soziale Kontakte haben oder ihre Wohnung nicht verlassen können, durch regelmäßige Telefongespräche Gesellschaft und Unterstützung zu bieten. Angesprochen werden vor allem Seniorinnen und Senioren, aber auch andere Personen, die sich isoliert fühlen und den Wunsch nach mehr sozialem Austausch haben.

Im Mittelpunkt des Workshops standen die reichhaltigen Erfahrungen der Ehrenamtlichen im Aufbau und der Pflege von Kontakten. Es wurde intensiv diskutiert, Ideen gebrainstormt, aber auch persönliche Erfahrungen geteilt. 

Besondere Einblicke

Besonderes Augenmerk wurde auch darauf gelegt, Einblicke in die besondere Art der Beziehungen zu erhalten und die besonderen Herausforderungen zu disktuieren. Eine besondere Herausforderung für die ehrenamtlich Engagierten besteht darin, Nähe aufzubauen, wobei der Kontakt nur über regelmäßige Telefonate zu festen Zeiten stattfindet, und gleichzeitig ein gewisses Maß an professioneller Distanz zu wahren, was auch besondere Anforderungen an technisch vermittelte Interaktionen stellt. So gilt es einerseits, einen angenehmen Raum für den persönlichen Austausch zu schaffen und zu gestalten, andererseits aber auch klare Grenzen zu setzen.

Alles in allem war es eine sehr spannende und interessante Runde, die den Forschenden der Universität Siegen noch einmal eine ganz besondere Perspektive auf die Rolle von Verbundenheitstechnik in dieser speziellen Beziehungsform eröffnet und wertvolle Impulse für die weitere Modellbildung gegeben hat.

Wir danken den Teilnehmerinnen für die Bereitschaft, sich mit uns auszutauschen, die intensiven Gespräche und die vielen spannenden Erkenntnisse.