Lieblingsrezepte

Ob Omas legendäres Schnitzel, die einzigartige Tomatensuppe des Vaters, die nur bei ihm so schmeckt oder dieser leckere vegane Apfelkuchen bei der letzten Familienfeier – sicherlich hast du dir schon einmal vorgenommen, die Rezepte aufzuschreiben, damit du sie nicht vergisst. Gerichte, mit denen man aufgewachsen ist haben oft eine ganz besondere Bedeutung. Sie können Trost spenden, Heimweh stillen und sind ein Zeichen für Zusammengehörigkeit. Mit ihnen sind viele schöne Erinnerungen verbunden: wie die Mutter den Teig faltet oder wie der Großvater ohne Maßangaben würzt oder welche Geheimzutat das Familienmüsli so besonders macht.

 

 

Die Idee: Ein wachsende Sammlung von Lieblingsrezepten

 

Starte mit deinen Liebsten ein gemeinsames, digitales Kochbuch, in dem ihr Familienrezepte sammelt und euch darüber austauscht. Das können auch Sprachnachrichten oder Fotos von handgeschriebenen Anleitungen sein. Tauscht euch aus, wenn ihr die Rezepte ausprobiert, lacht über missglückte Experimente und ergänzt eigene Varianten. Mit der Zeit wird daraus mehr als nur ein Kochbuch – es wird zu einem Archiv aus Geschmack, Erinnerung und Liebe, das euch als Familie über die Generationen hinweg verbindet.

 

Tipp: Diese Idee muss nicht innerhalb der Familie bleiben. Es kann auch ein geteilter „Rezept-Thread“ mit Freund*innen, Mitbewohner*innen oder auch Kolleg*innen sein. Das ist besonders spannend, wenn alle aus unterschiedlichen kulturellen Hintergründen kommen. Das Teilen eurer liebsten Alltagsgerichte oder traditionellen Speisen ist eine tolle Möglichkeit, einander über das Essen besser kennenzulernen. Du kannst auch eine Gruppe für besonderen Vorlieben gründen, sei es Backen, Pickles oder die besten alkoholfreien Drinks.

 

 

Und so geht’s:

 

1. Richtet einen gemeinsamen Ort ein
Erstellt zum Beispiel ein gemeinsames Google-Dokument oder einen Gruppenchat. Wählt einen Namen, der sich persönlich anfühlt, zum Beispiel „Küchenschätze“, „So schmeckt’s wie bei uns” oder „Superlecker”. Ladet alle Personen dazu ein.

 

2. Fangt an, Rezepte zu teilen
Jede Person fügt nach und nach ein Rezept hinzu. Es kann ein Kindheitsklassiker, ein Feiertagsgericht oder einfach etwas sein, das ihr gerne kocht. Schreibt das Rezept Schritt für Schritt auf oder nehmt eine Sprachnachricht auf, in der ihr es erklärt.

 

Tipp: Wenn ihr einen Messenger, wie z.B. WhatsApp verwendet, beginnt jedes Rezept mit dem Namen des Gerichts als erste Zeile oder Nachricht (z. B. „Alex’ Linsensuppe“). So findet ihr es später leichter wieder. Um ein Rezept zu suchen, geht im Chat oben auf den Gruppennamen, wählt „Suchen“ aus und gebt den Namen des Gerichts, eine Zutat oder ein Stichwort ein. WhatsApp hebt die passenden Nachrichten hervor, so dass ihr schnell dorthin springen könnt.

 

3. Fügt persönliche Details hinzu
Integriert Fotos des Gerichts, handgeschriebener Notizen oder Zeichnungen oder ergänzt kleine Geschichten, die ihr mit einem Gericht verbindet, zum Beispiel wann das Rezept zum ersten Mal gekocht wurde, wer es euch beigebracht hat oder warum es für euch besonders ist. Es kann hilfreich sein, wenn am Anfang jemand die Initiative ergreift und auch später durch Fragen und Kommentare andere zum Mitmachen animiert.

 

4. Probiert die Rezepte der anderen aus
Wenn ihr etwas aus der Sammlung nachkocht, macht Fotos davon, bewertet das Ergebnis und teilt eure Erfahrungen. Hinterlasst Kommentare. Tauscht euch darüber aus, was gut funktioniert, was ihr verändert habt oder welche Varianten ihr euch vorstellen könnt.

 

Tipp: Anstatt ChatGPT zu fragen, was man aus dem Kühlschrankinhalt zaubern kann oder wie man eine perfekte Bolognese-Soße macht, fragt eure Gruppe! Vielleicht kommt jemand auf eine überraschende Kombination, kennt einen geheimen Trick oder hat eine kreative Lösung aus der eigenen Küche.

 

5. Lasst es wachsen
Mit der Zeit entsteht ein Familienarchiv voller Geschmack, Erinnerungen und gemeinsamer Momente. Vielleicht entwickelt ihr auch eine umfassende Rezeptdatenbank. Oder es geht euch vor allem um Tipps und Tricks und schnelle Hilfe. Ganz egal. Macht es so, wie es am besten zu euch passt und wie es euch Spaß macht.

 

6. Macht etwas Bleibendes daraus
Vielleicht seid ihr so aktiv, dass ihr ein gedrucktes Kochbuch erstellt, einen öffentlichen Blog startet und kleine Kochvideos dreht. Ihr könnt es aber auch einfach als digitalen Ort behalten, zu dem ihr immer wieder zurückkehrt.

 

Zielgruppe: Familien

Art: Digitaler Service

Zeitaufwand: Gering

Schwierigkeitsgrad: Leicht

Materialien:

Laptop oder Smartphone
Eine geteilte Plattform oder ein gemeinsames Dokument (z. B. Google Docs, WhatsApp…)

 

Was sagen Leute, die es schon ausprobiert haben?

 

„Wir haben das zu dritt ausprobiert. Meiner Mutter, meine Schwester und ich. Wir leben alle an einem anderen Ort. Wir haben dazu einfach eine WhatsApp-Gruppe erstellt und angefangen, uns gegenseitig Fotos von unseren Mahlzeiten zu schicken. Meistens ist es meine Mutter, die zeigt, was sie gekocht hat, oft mit einem kleinen Tipp oder einer geheimen Zutat. Ich liebe diese Idee, weil ich schon immer neugierig war, was andere essen. Besonders die Menschen, die ich liebe. Jedes Mal, wenn meine Mutter ein Foto schickt, habe ich das Gefühl, den Duft riechen zu können. Ich stelle mir vor, wie ich zu Hause mit der ganzen Familie am Tisch sitze, wie es dort riecht und sich anfühlt. Das weckt viele Erinnerungen daran, wie es war, als wir früher immer beim Essen zusammen waren.“

 

Du hast Geteilte Alltagsfreuden auch ausprobiert und möchtest deine Erfahrungen mit uns teilen? Dann schreib uns!

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