Geteilte Leidenschaft

Es sind die gemeinsamen Themen und Vorlieben, die uns mit unseren Liebsten verbinden. Man mag die gleiche Musik, hat eine Vorliebe für Mode oder steht auf alte Rennräder. Auch wenn man voneinander entfernt lebt, bleiben die Blicke an denselben Dingen hängen. Sei es ein schönes Fahrrad, ein süßer brauner Pudel oder die besondere Architektur eines Gebäudes – das sind die Momente, in denen man automatisch an die Person denkt, die diese Vorliebe mit einem teilt.

 

 

Die Idee: Belebt die gemeinsam Leidenschaft

 

Schickt euch gegenseitig immer wieder solche Momente „geteilter Leidenschaft“. Kleine Beobachtungen, die ihr teilt, ohne es abzusprechen. Jedes Mal, wenn ihr etwas seht, das euch an die andere Person erinnert oder euch beiden oft auffällt, macht ihr ein Foto, schickt eine kurze Nachricht oder einfach nur ein Emoji. So entsteht ein lockerer, fortlaufender Austausch. Eine subtile Art zu sagen: „Ich hab das gesehen und wusste, dass du es auch mögen würdest.“

 

 

Und so geht’s:

 

1. Wiederkehrendes erkennen
Ihr müsst euch nicht unbedingt auf ein bestimmtes Thema einigen. Achtet einfach darauf, was euch beiden immer wieder auffällt oder was euch gefällt. Das können Dinge sein, die ihr euch früher gezeigt habt, oder Themen, über die ihr gesprochen habt. Ihr könnt es aber auch festlegen, dass sich alles nur um eure Lieblingsband oder euer gemeinsames Hobby dreht.

 

2. Einen gemeinsamen virtuellen Ort schaffen
Erstellt einen Chat, ein geteiltes Fotoalbum, ein Pinterest-Board oder eine Musik-Playlist, in der ihr solche Momente ganz beiläufig und wann immer es passt festhalten könnt.

 

Tipp: Ihr müsst dafür keinen neuen Chat oder eine extra Plattform einrichten. Nutzt einfach euren bestehenden Austausch. Wichtig ist nur, dass ihr euch darüber verständigt, dass ihr diese Momente der geteilten Leidenschaft ab jetzt gezielt teilt. Ihr müsst auch nicht immer darauf antworten, allein das Teilen zählt schon.

 

3. Geteilte-Leidenschaft-Momente teilen
Schickt euch gegenseitig eine Nachricht, wenn ihr etwas erlebt, das euch an eure geteilte Leidenschaft erinnert. Eine kleine Erinnerung daran, dass ihr trotz der Distanz, dieselbe Art von Schönheit, Humor oder Musik wahrnehmt. Manchmal braucht es nicht einmal Worte, ihr wisst, dass der andere es versteht und vielleicht einfach lächeln wird.

 

4. Kleine Überraschungen schaffen
Scrollt hin und wieder durch eure geteilten Momente und wählt zum Beispiel ein Lieblingsbild aus. Vielleicht wird es euer Handyhintergrund oder ihr hängt es euch als kleine Erinnerung an eure Freundschaft ausgedruckt an die Wand. Ihr könnt auch eine Postkarte daraus machen und sie der anderen Person schicken – eine schöne Art zu sagen: „Wir sehen die Welt mit denselben Augen.“

 

Zielgruppe: Freund*innen

Art: Digitaler Austausch

Zeitaufwand: Gering – spontan und beiläufig

Schwierigkeitsgrad: Leicht

Materialien:
Smartphone oder Computer
Ein geteilter digitaler Ort

 

Was sagen Leute, die es schon ausprobiert haben?

 

„Ich habe das mit einer langjährigen Freundin ausprobiert, jemandem, mit der ich eine Zeit lang zusammengearbeitet habe. Damals haben wir uns jeden Tag gesehen und über alles gesprochen: Architektur, Ästhetik, Filme, Musik und zufällige Gedanken. Wir waren durch unseren gemeinsamen Geschmack und den gemeinsamen Arbeitsplatz tief verbunden, aber nach einem Umzug kam nach und nach die Distanz. Seit ich diese Idee mit ihr ausprobiere und wir wieder gemeinsam Dinge teilen, die wir schön, spannend oder inspirierend finden, fühlt es sich an, als hätte ich ein fehlendes Puzzleteil wiedergefunden. Ich habe jetzt wieder das Gefühl wie früher, dass wir auf einer Wellenlänge sind. Mittlerweile tauschen wir wieder ganz selbstverständlich Podcasts, Gebäude, Bücher und Filme aus, so wie früher. Und ganz ehrlich fühlt es sich fast so an als hätte diese kleine Geste unsere Freundschaft gerettet, die langsam zu verblassen drohte. Einfach, weil wir wieder etwas haben, woran wir anknüpfen können.“

 

„Das mache ich seit Längerem mit einem Freund aus Studientagen. Wir haben beide den gleichen Musikgeschmack, waren viel gemeinsam auf Konzerten und können stundenlang über Musik quatschen. Seit er im Ausland lebt, sehen und sprechen wir uns nur noch selten. Aber wann immer uns etwas an unsere gemeinsame Musik erinnert, schicken wir uns das. Das kann ein Band-Aufkleber sein oder eine Situation, in der ein Song läuft oder irgendetwas anderes, dass uns aneinander oder ein gemeinsames Musikerlebnis erinnert. Wir kommentieren das auch meist gar nicht weiter. Es geht einfach darum, die Erinnerung zu teilen. Manchmal ist ein paar Wochen Funkstille, was aber nichts macht weil es dann wieder Zeiten gibt, wo wir uns fast täglich etwas hin- und herschicken.“

 

Du hast Geteilte Alltagsfreuden auch ausprobiert und möchtest deine Erfahrungen mit uns teilen? Dann schreib uns!

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