Geteilte Alltagsfreuden

In Fernbeziehungen oder -freundschaften warten wir oft auf besondere Momente, um wieder Kontakt aufzunehmen. Geburtstage, Feiertage oder Besuche. Aber was wäre, wenn wir den kleinen, alltäglichen Dingen mehr Aufmerksamkeit schenken würden? Den kleinen Erlebnissen, die uns im Alltag begegnen und Freude bereiten: einer Katze, die sich in der Sonne streckt, einer perfekt gelungenen Tasse Tee, oder einem Schmunzeln über einen lustigen Tippfehler.

 

Die Idee: Ein gemeinsamer Kalender für Alltagsfreuden


Der Geteilte-Alltagsfreuden-Kalender ist ein gemeinsamer, digitaler Kalender oder eine Art gemeinsames virtuelles Tagebuch, in dem genau solche flüchtigen, aber bedeutungsvollen Erlebnisse festgehalten und miteinander geteilt werden können. Du notierst das Lied, das dir den ganzen Tag durch den Kopf ging, während deine Freundin eine Begegnung teilt, die sie glücklich gemacht hat. Durch das Teilen von Alltagsfreuden bleibt ihr euch emotional nah. Und es bieten sich neue Möglichkeiten, auch mal außerhalb der „großen“ Momente miteinander in Kontakt zu treten.

 

 

Und so geht’s:

 

1. Das richtige Medium wählen
Es kann ein gemeinsamer Kalender sein, ein digitales Notizbuch oder einfach eine stille Ecke in einem Chat sein. Wichtig ist nur, dass ihr beide etwas hinterlassen könnt – einen Gedanken, ein Foto oder einen kleinen Glücksmoment –, das die andere Person finden kann. Wählt einen Ort, der sich einfach, vertraut und offen für kleine Dinge anfühlt.

Tipp: Wenn euch ein Kalender als Medium vertraut ist, fangt damit an – so wird aus kleinen Freuden schnell ein sichtbarer Rhythmus. Wenn eure digitalen Kalender schon voll mit anderen Terminen ist, probiert stattdessen App wie z.B. TimeTree oder OurCal aus. Dort könnt ihr einen exklusiven Ort nur für schöne Momente schaffen – ganz ohne den Lärm des Alltags.

 

2. Einen eigenen Rhythmus finden
Überlegt gemeinsam, ob ihr täglich, wöchentlich oder ganz spontan posten wollt.
Es gibt keinen Druck, selbst ein Eintrag pro Woche reicht aus. Oft ergibt sich das mit der Zeit. Haltet es leicht, spontan und mit Freude.

 

3. Jeden Moment benennen
Jeder Eintrag kann eine kleine Überschrift bekommen – ein Name, der die Stimmung einfängt, das Gefühl beschreibt oder einfach spielerisch klingt, zum Beispiel: „Ungeplante Freude: Im Regen nass geworden und gelacht“, „Liebling der Woche: Selbstgemachter Zimtkaffee“, oder „Kleine Überraschung: Ein herzförmiges Blatt auf dem Gehweg“.

 

4. Die Auswirkungen beobachten und besprechen
Stellt euch mit der Zeit ein paar Fragen: Fühlt ihr euch einander näher? Fällt euch mehr Schönes in eurem Alltag auf? Habt ihr das Gefühl, eurer Leben gegenseitig etwas mehr mitzuerleben?

Tipp: Diese Idee ist nicht nur etwas für enge Freund*innen oder die Familie, sondern kann auch eine schöne Möglichkeit sein, um jemanden neu kennenzulernen. Wenn ihr euch zum Beispiel erst kürzlich kennengelernt habt, aber unterschiedlichen Orten lebt, kann das Teilen kleiner Alltagsfreuden helfen, die Verbindung zueinander zu vertiefen – sofern ihr beide offen dafür sind.

 

Zielgruppe: Paare, Freund*innen, Bekannte

Art: Digitale Verbundenheit

Zeitaufwand: Gering

Schwierigkeitsgrad: Leicht

Materialien:
Laptop oder Smartphone
TimeTree oder OurCal oder Google Kalender

 

Was sagen Leute, die es schon ausprobiert haben?

 

„Ich habe das mit einem Freund ausprobiert, der in einem anderen Land lebt. Wir haben und für TimeTree entschieden und einfach angefangen kleine Freuden aus unserem Alltag zu teilen. Also Dinge wie einen guten Kaffee, einen schönen Baum oder einen besonderen Sonnenuntergang. Jedes Mal, wenn ich sah, dass mein Freund etwas gepostet hatte, musste ich lächeln und fühlte mich ihm näher, als hätte ich einen Moment miterlebt, der ihn an diesem Tag glücklich gemacht hat. Merkwürdig ist, dass ich dieses Gefühl nicht einmal hatte, als wir noch in derselben Stadt gelebt haben. Über solche kleinen Glücksmomente spricht man ja normalerweise gar nicht. Dieser Kalender bietet Platz dafür. Ich habe aber auch gemerkt: Damit dieses warme Gefühl bleibt, müssen beide wirklich regelmäßig mitmachen, auch wenn es nur hin und wieder ist. Es lebt davon, dass man immer wieder kleine Dinge teilt.“

 

Du hast Geteilte Alltagsfreuden auch ausprobiert und möchtest deine Erfahrungen mit uns teilen? Dann schreib uns!

mitmachen@näheüberdistanz.de