Sich verbunden fühlen durch interaktive Technologien

Das Angebot „Nähe über Distanz“ ist Teil des wissenschaftlichen Begleitprojekts VEREINT aus der Förderlinie „Nähe über Distanz“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.

Ein interdisziplinäres Projektteam bestehend aus Wissenschaflter*innen der Universität Siegen, der LMU München, der Universität Duisburg-Essen, der Hochschule Flensburg sowie der RWTH Aachen beschäftigt sich damit, vorhandenes Wissen aus den Bereichen Psychologie, Design, Informatik und Ethik zusammenzutragen und Modelle zur besseren Gestaltung von „Verbundenheitstechnologie“ zu entwickeln.

Der Projektname VEREINT leitet sich vom übergeordnete Ziel ab: Sich VERbundEn fühlen durch INTeraktive Technologien.

Motivation

Menschen nutzen Technik, um miteinander zu chatten oder Videoanrufe zu tätigen. Allerdings kann man mit solchen „Verbundenheitstechnologien“ zwar sehr gut Informationen austauschen, emotionale Nähe stellt sich jedoch selten ein. Das Projekt VEREINT trägt Wissen zusammen und entwickelt Modelle, mit deren Hilfe technikvermittelte „Nähe über Distanz“ emotionaler, erfüllender und akzeptabler gestaltet werden kann.

Ziele und Vorgehen

Im Projekt VEREINT werden Psycholog*innen, Gestalter*innen, Informatiker*innen und Ethiker*innen Modelle zur besseren Gestaltung von Verbundenheitstechnik entwickeln. Dazu wird vorhandenes Wissen aus der Mensch-Technik-Interaktion und anderen Disziplinen gesammelt und für Gestalter*innen anwendbar gemacht. Es werden Methoden und Standards entwickelt, mit denen die Effekte und Akzeptanz neuer Verbundenheitstechnik quantifiziert und qualifiziert werden können. Forschungsprojekte zur „Nähe über Distanz“ werden vernetzt und ein inhaltlicher Austausch und gemeinsames Forschen ermöglicht. Auch Bürger*innen werden in diese Forschung einbezogen. Beispielsweise wird neue Verbundenheitstechnik im Alltag erlebbar gemacht und gemeinsam über mögliche Zukünfte mit solchen Technologien spekuliert.

Innovationen und Perspektiven

VEREINT legt den Grundstein für emotionalere und erfüllendere „Nähe über Distanz“. Die „Bibliothek der Nähe“ (Verbundenheitstechnik zum Ausprobieren, Selberbauen oder Ausleihen wie wir sie im Bereich „Mitmachen“ anbieten) beteiligt auf innovative Weise Bürger*innen an der Forschung. Modelle und Methoden erhöhen die gestalterische Qualität und setzen Standards. Laufzeit: 02.2023 – 04.2026 Förderer: BMBF Förderkennzeichen: 16SV91

Die Anwendungsprojekte

Du bist neugierig, an welchen spannenden Innovationen in den Anwendungsprojekten gearbeitet wird? Hier findest du alle anwendungsorientierten Verbundprojekte. Das gemeinsame Ziel der interdisziplinären Teams aus Wissenschaft und Wirtschaft: interaktive Technologien zu entwickeln, die zwischenmenschliche Verbundenheit ermöglichen.

Bitplush – Beziehungen erhalten mit smarten Plüschtieren

DepriBuddy – Digitale Hilfe beim Aufbau und Erhalt von Freundschaften

GROOVE – Synchronisation in der echten Welt erleben

HILDE – Haptisches Social Media für ältere Menschen

Miteinander – Nähe über Distanz mit Smart Home-Technologien

SPIELEND – Nähe durch gemeinsames Spielen

TeleVeRbundenheit – Verbundenheit durch virtuelle erweiterte Telepräsenz

ToCaro – Emotionen teilen durch gemeinsames Erleben

TouchTex – Interaktionen aus der Ferne über Berührungen

VREUNDE – Freundschaften erhalten mit Hilfe hybrider Kommunikationsmittel

Assoziierte Partner*innen

Ph.D. & Dipl.-Des. Wei Chi Chien

Der Designer beschäftigt sich schon seit vielen Jahren mit Verbundenheitstechnologien für Fernbeziehungen und hat einige viel beachtete Konzepte wie z.B. das Flüsterkissen entwickelt, auch ist er Autor einer umfangreichen Sammlung von Verbundenheits-Artefakten. Aktuell leitet er das Design Research Lab an der National Cheng-Kung Universität Taiwan.

Anna van Eck

Ein Schwerpunkt der Arbeiten der Künstlerin ist die Erfahrbarkeit von „Nähe auf Distanz“. So lässt sie Menschen im Rahmen von Workshops oder einem Festmahl das Verhältnis von Nähe trotz Abstand und die Funktion und Dysfunktion von Prototypen interaktiv erkunden.

Dr. Thomas Weißwange

Der Bioinformatiker beschäftigt sich am Honda Research Institute Europe GmbH mit seinem Team mit kooperativer Assistenz in digitalen Systemen, intelligenten Fahrzeugen und Robotern, wobei auch Verbundenheitstechnologie eine Rolle spielt. So war er maßgeblich an der Entwicklung der Telepräsenz-Laterne CLARA beteiligt, die einen neuen Ansatz für videogestützte Kommunikation bietet.

Prof.in Dr. Uta Sailer

Die Wissenschaftlerin von der Medizinischen Fakultät der Universität Oslo erforscht, wie soziale Interaktionen, insbesondere über Berührungen, mit Gesundheit und Wohlbefinden zusammenhängen.

Felix Nienstaedt

Der Gründer und Geschäftsführer der Gixel GmbH ist ein Experte auf dem Gebiet der Augmented Reality (AR) und hat sich insbesondere auf die Entwicklung von AR-Brillen für die realitätsnahe Kommunikation in Fernbeziehungen spezialisiert. Mit Gixel GmbH arbeitet er daran, immersive AR-Kommunikation zu ermöglichen, die eine beinahe greifbare Nähe zwischen den Nutzenden schafft.